Im 13. Jahrhundert brachten Benediktinermönche (Zisterzienser und Clony) der Abtei Clos de Vougeot den burgundischen Weinanbau erheblich nach vorne, indem sie den Zusammenhang zwischen Wein und Boden erkannten und daher die Rebe „Gamay“, eine ertragreiche und zuverlässige Sorte, anbauten. Sie wurde jedoch so erfolgreich, dass sie sogar zur einer ernsthaften Konkurrenz für den sehr empfindlichen Pinot Noir wurde. Demzufolge verbot Herzog Philipp der Kühne im Jahre 1395 schließlich den Anbau der Rebe Gamay.

Der Beaujolais und die Pilger

Das Weinbaugebiet Beaujolais, das geografisch zu Burgund gehört, ist eine eigenständige Region des Weinanbaus. Dort, am Rand der Ebene der Saone, befindet sich ein besonderer Berg: Der 884 Meter hohe Mont Brouilly erhebt sich weithin sichtbar etwa auf Höhe von Belleville und ist mit Reben bepflanzt.

Seinen Gipfel krönt eine alte Kapelle mit dem Namen Unsere Liebe Frau der Weintrauben, die als Hüterin der Weinberge steht. Laut einer Überlieferung erflehten Winzer im Jahre 1850 Beistand von ihr, da ihnen der Echte Mehltau große Probleme bereitete. Sie sammelten Geld für eine Kapelle, die acht Jahre später eingeweiht wurde. Von da an verschwand auch der Mehltau. Dank der Heiligen Jungfrau, meinten die einen, die anderen führten dies auf die neu erfundene Schwefelbehandlung der Rebstöcke zurück. Nichtsdestotrotz pilgern auch heute noch jährlich am 8. September viele Einheimische auf diesen Berg.

DerMont Brouilly war einst ein Vulkanhügel und besteht zu einem Großteil aus Porphyr, einem blauen und sehr harten, mit Ton gemischten Gestein. Am Fuß des Berges hingegen findet man eher sandige Böden. Die Winzer, die an seinen Hängen Wein angebaut hatten, kämpften nun um eine gesonderte Appellation, die ihnen schließlich zugebilligt wurde. Sie besaßen somit eine eigene Identität (AOC Cote de Brouilly), die kräftige, gute Lagerweine produzierte. Mit ihren etwa 300 Hektar ist die Appellation aber überschaubar und gehört heute unbedingt zu den Geheimtipps unter den Experten.